Epilepsieanzeigehund/Therapiehund

am Ende dieser Seite gibt es in unregelmäßigen Abständen wahre Begebenheiten in Kurzberichten.....einfach runterscrollen!

große FREUNDSCHAFT........ganz ohne Worte!!

...für meine Tamara bin ich also nicht nur der beste FREUND und HELFER in allen Lebenslagen.......sondern wirklich auch der KAMPF-Schmuser im Einsatz, und das täglich! Meine Tamara kann wirklich alles mit mir machen und ich genieße auch die festeste Umarmung oder ein ruppiges Kraulen meiner Ohren.....

Vieles, was ich erlerne, kommt aus der Ausbildung zum Therapiebegleithund/Besuchshund.....(Ausbildungsgrundlagen des VTHS), Assistenzhundeausbildung und von der Ausbildung zum Epilepsieanzeigehund. Frauchen achtet darauf, dass ich eine gute Kombination von allem lerne, individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse meiner Tamara!


Tamaras Notfallmedikation ist ein flüssiges Medikament (aufgezogen in eine Einmalspritze, dass dann oral eingegeben wird)....es wirkt über die Mundschleimhaut und soll den epileptischen Anfall unterbrechen und/oder weitere Anfälle verhindern. Mein Kommando: "bring Rolle in Hand".....die Einmalspritze ist gut eingepackt in einem Kunststoffröhrchen und dieses wiederum in einem Textildummy...damit ich es besser tragen kann - ich weiß genau, wo die Rolle für den Notfall liegt....So kann Frauchen während einem Anfall meiner Tamara bei ihr bleiben und ich übernehme den Bringdienst der Notfallmedikation....funktioniert!!

Das hat schon was von ASSISTENZ-Hund!

Ich werde an alles mögliche gewöhnt: an Krücken, Rollator, Rollstuhl, Greifzange in möglichen und unmöglichen Positionen, lerne anständig ein Leckerchen aus der Hand, vom Handschuh oder vom Löffel zu nehmen, ich werde heftig durchgeknuddelt an allen Körperstellen, ziehe sogar selbst Söckchen an. Ich kann sogar bei Frauchen oder Tamara oder irgendwem Socken ausziehen....und bringe sie dann in den Wäschekorb.....ich apportiere ja so gerne!!

Meine Tamara knuddelt mich oft....mal leicht und ganz zart....mal kräftig und stürmisch....oft greift sie nach meinem Kopf und zieht mich ganz eng zu sich...wir kuscheln und führen (ganz ohne Worte) große Gespräche. Ich muss immer gut zusehen, damit ich alles verstehe. Meine Tamara gilt als gehörlos und kann auch nicht sprechen (nur lautieren)...wir kommunizieren ausschließlich über  Zeichen, Gebärden, Mimik, Gestik und Körpersprache!!

...auch die Optik kommt nicht zu kurz: flatternde Gegenstände bringen mich nicht aus der Ruhe, locker lege ich mich unter einen bunten Regenschirm...Folien,  Tücher, Masken, Verkleidungen jeglicher Art sind mir einfach wurscht!!

Mittlerweile "steppe" ich auch: springe über bunte Hindernisse...stehe auf kleinen Flächen und drehe mich um die eigene Achse - links rum - rechts rum...rundherum - umrunde auf Handzeichen meiner Tamara Stangen-Hindernisse...apportiere Metalllöffel.....räume meine ausgeleerte Spielzeugkiste wieder auf, balanciere auf verschiedenen Gegenständen.......ich apportiere leere Joghurtbecher oder Kaffeefläschchen und bringe sie zum gelben Sack oder große Getränkeflaschen in den Pfand-Korb.....ja!!..ich bin wirklich nützlich....

Ab und an gehe ich auch auf "Drogensuche" - meine Droge heisst KAMILLENTEE, versteckt in einem stabilen Marmeladenglas mit durchlöchertem Schraubdeckel. Egal, wie schwer meine Droge versteckt wird...ich apportiere das Glas und finde einfach alles! 

...mit den Krücken wird ordentlich "ACTION" gemacht: aufgestampft, in die Höhe gerissen, getrappelt, vor mich geworfen, geschoben und fallen gelassen......alles, was meiner Tamara so einfällt....     

.....in Vorbereitung auf meinen professionellen Einsatz übe ich lieber noch einmal mit meiner Tamara: anständig einen Keks oder Leckerchen vom Löffel nehmen und mich richtig durchknuddeln lassen per Massagehandschuh....ooooooh tut das gut!!

Da meine Tamara nicht sprechen kann, kommunizieren wir nur über Zeichen, Gestik und Körpersprache,  und teilweise abgewandelten Gebärden, miteinander. Ich lerne alles nicht nur über ein Kommando (von Frauchen), sondern auch immer mit einem passenden Zeichen dazu, damit auch Tamara mit mir "Hundeschule" machen kann.

Hier ist Tamara wieder im Krankenstand (sie hat sich bei einem Sturz das Bein verstaucht und verdreht und muss das Sofa pflegen,)... sie gibt mir das Zeichen...ich belle - geht aber auch auf Kommando: "sing" genauso gut!!

...ich kann auch Schoßhund!!

Balance-Training macht Spaß!!

Hier seht ihr meine Trainingsbilder vom Umgang mit Krücken, Rollator, Greifzange, drücken, schmusen, knuddeln, mit und ohne Handschuh, mit und ohne Socken, apportieren von Plastikfläschchen, leeren Joghurtbechern usw. Tamara lehrt mich auf Zeichen zu reagieren (auf Kommando bellen oder auf Zeichen irgendwelche Kunststückchen zu machen)...wir lassen uns immer wieder was Neues einfallen - aktuell lerne ich "Männchen machen" auf Wort und Zeichen" oder ganz eng um die Beine herum zulaufen...rechts rum, links rum und rundherum....(ach Frauchen wird es schon wieder schwindelig!)...ach ja, und kennt ihr schon die "Garage"??

Frauchen (oder Tamara) setzt mich mit einem Zeichen hin....dann umrunde ich meine Tamara und gehe ihr von hinten in die gespreizten Beine, um dort ordentlich einzuparken "Garage" - logisch, dass ich bei gelungenem einparken ein dickes "KRAULI" bekomme!!

 Berichte:

Ende März 2023: meine Tamara hatte soeben einen ca. 30 Sekunden langen, tonischen Anfall..... kaum war sie wieder bei sich war großes Kuscheln angesagt.....

Januar 2023: es ist Sonntag Nachmittag....meine Tamara kommt gerade aus dem Bad - kein Anfall - ihr ist extrem schwindelig und ich sofort bei ihr..... Herrchen und Frauchen kommen dazu. Sie läuft an der Wand entlang und heult und zittert. Sie schwankt ordentlich und kann sich kaum auf den Beinen halten. Sicherlich spürt sie, dass es ihr nicht gut geht. Mit vereinten Kräften begleiten wir sie aufs Sofa.....sie weint und schluchst....ca eine halbe Stunde bleibe ich vor ihr liegen und tröste. Immer wieder nimmt sie mich in den Arm und krault und knuddelt mich. Darin bin ich Weltmeister!! Vermutlich hat eine Medikamenten-Spitze den Schwindel ausgelöst. Gegen Abend hat sich alles wieder normalisiert.

Ende November 22: Frauchen und Herrchen haben Tamara gerade ins Wochenende geholt. Kaum Zuhause  - wir sind noch am Koffer auspacken - belle ich einmal kurz und energisch: WUFF!! Frauchen lief sofort ins Wohnzimmer (meine Tamara sitzt schon auf dem Sofa und hat einen Anfall).....Hatte ich das geahnt, gespürt oder gerochen??

Egal, ich hab` Hilfe geholt und bin nicht mehr von Tamara weg.........es folgte eine ganze Serie von psychosomatischen-tonischen Anfällen......jetzt schläft sie!....und ich wache bei ihr in der Sofaecke!!   

           upps: schon lange nichts mehr geschrieben....ich gelobe Besserung!! Aber irgendwie laufen die Tage alle ähnlich ab bis auf gestern. Ende

           Oktober 2022 - meine Tamara sitzt am Frühstückstisch und isst Brötchen mit Nutella....dann ein tonischer Anfall, sie klappt zusammen                 und ihr fällt das Frühstücksmesser unter den Tisch ganz zwischen den Tischbeinen, den Eckbankbeinen um die Ecke an die hinterste                       Stelle. Frauchen konnte gerade noch das Brötchen  und den Teller retten! Tamara war immer noch verwirrt, Frauchen musste bei ihr                       bleiben, nicht das noch mehr vom Tisch fällt.  Frauchen ruft: bring das Messer und ich flitze los und krabbel unter den Tisch . Ganz                           vorsichtig nehme ich es am  Kunststoffgriff ins Maul und bringe es ihr direkt in die Hand. Frisch abgewaschen, und meine Tamara konnte               weiter frühstücken! - FEINER HANNES!!

           Mitte November 2021: - ...meine Tamara sitzt auf dem Sofa und bastelt- plötzlich ein tonischer Anfall mit Tremor, lautieren und heftigen               Armbewegungen (Bastelschere, Kleber, Papierblock, Malfarben, Spitzer usw. fällt alles herunter)......sofort bin ich bei meiner Tamara und                drücke ihr meinen Kopf fest gegen die Brust.....binnen Sekunden hat sie sich  wieder beruhigt....jetzt werde ich sehr heftig                                            geknuddelt und gekrault, ihre Finger bohren sich in mein Fell am Kopf und an meinem Hals. Tamara zieht mich nochmals ganz eng zu sich            und  umarmt mich richtig heftig..........wir haben uns einfach soooooooooo lieb.......


           31. Juli - fast täglich sind die psychomotorischen-tonischen epileptischen Anfälle meiner Tamara ähnlich (mal kürzer oder länger - mal                   leichter oder heftiger) und unser Alltag. Heute war etwas anders: meine Tamara sitzt gemütlich auf dem Sofa und malt in einem                              Mandalabuch, und ich dachte, muss ich doch mal vorbeigucken -  gerade in der Sekunde, in der ich sie anstupste, bekam sie wieder

          einen  Anfall...er war kurz und eher leicht von der Intensität ...aber egal, ich war bei ihr und das zählt!! Als ihr der Buntstift vom Sofa

          fiel, habe ich ihn aufgehoben und wieder auf ihr Buch gelegt......und schon war der Anfall wieder vorbei und Tamara konnte weitermalen.

          Ich habe einen dicken Hinter-dem-Ohr-Knuddler bekommen!


           Mitte Februar: - heute wieder einmal einer der psychomotorischen-tonischen Anfälle (Tamara klappt mit dem Oberkörper in sich

           zusammen...die Muskulatur erschlafft.....sie verdreht die Augen) und droht vom Sofa zu kippen. Sofort bin ich bei ihr und lecke ihre

           verkrampften Hände ab. Sie kommt wieder zu sich und umarmt mich heftig, lautiert laut ....langsam lösen sich ihre Finger und sie

           streichelt mich ganz zart.....soooo schööööön!

        

           Februar 2021: - morgens beim Frühstück. Meine Tamara bekommt einen tonischen Anfall, klappt mit dem Oberkörper über dem Teller                   zusammen. Gleich neben dem Frühstück liegt schon die Morgenration der Medikamente zum einnehmen. Sofort bin ich bei Tamara und               stütze sie mit meinem Kopf, denn sie droht unter den Tisch zu rutschen. - Geschafft - nix passiert!! Auch die bunten  Tabletten, die direkt             vor meiner Nase liegen, darf ich nicht nehmen......auf gar keinen Fall ....!! Sie liegen immer noch  in einem kleinen Schüsselchen und                       können nun eingenommen werden. Gelernt ist gelernt und sitzt bombenfest!!

        



Oktober 2020: - Sonntagmorgen...meine Tamara schläft noch . Ich liege irgendwo im Flur und döse vor mich hin. Meine Tamara bekommt einen tonischen Grand-Mal-Anfall im Bett...in sekundenbruchteilen stehe ich neben ihrem Bett und lecke ihre Hand ab, dann stupse ich sie in den Nacken....etwa 20 Sekunden später kommt sie wieder zu sich und drückt und knuddelt mich, verdreht mir die Ohren, knubbelt meine Nase. Ich bin so happy, dass ich ihr zur Seite stehen konnte!! Frauchen signalisiert mir: Entwarnung! ...psst, wir schlafen weiter...natürlich bleibe ich jetzt ganz nah und döse nun direkt vor ihrem Bett.


Mitte Juli 2020: - Freitagabend auf dem Sofa: meine Tamara hat wieder einen tonischen Anfall...ich am anderen Ende der Wohnung und sofort war ich zur Stelle...und ich spüre oder rieche es doch!! Der Anfall dauerte diesmal nur ganz kurz (10 Sekunden) mit einer längeren Verwirrtheitsphase...meine Tamara fordert mich sofort ein und gestikuliert wild um sich...egal, ich schmeiß mich fast auf ihren Schoß und genauso wild werde ich gestreichelt, getätschelt und heftig umarmt und gedrückt..... 


Mitte Mai 2020: - spät abends beim fernschauen: dieses mal ein heftiger Anfall mit schütteln und Tremor, lautlos....ich schon im Tiefschlaf auf meinem Kissen...binnen 2 Sekunden war ich bei Tamara! Frauchen gab sofort Entwarnung...alles gut! Hatte ich den Anfall gespürt oder habe ich einen 6. Sinn? Als der Anfall vorbei war (der dauerte etwa 35 Sekunden, Frauchen guckt genau auf die Uhr, weil jeder Anfall dokumentiert wird) hat mich Tamara ausgiebig gekrault und gestreichelt...man, bin ich froh, dass nichts schlimmeres passiert ist.....


April 2020: - heute ein absoluter Glückstag für Tamara! Ein tonischer Grand-Mal-Anfall, der Tamara, die gerade am Sofa stand, die Beine wegzog = ein Sturz!! Der Anfall dauerte ca. 20 Sekunden und Tamara fiel weich aufs Sofa....natürlich war ich sofort bei ihr, musste aber still neben ihr sitzen bleiben. Der Anfall war verbunden mit heftigem Tremor (schütteln und zittern der Arme und Hände), sie verdrehte die Augen, der Körper wurde erst weich, dann kurz steif. Sie drohte, vom Sofa zu rutschen...ich stützte sie ab, so gut es eben ging! Ganz plötzlich griff sie nach mir, packte meinen Kopf, verdrehte mir die Ohren, krallte ihre Hände in mein Fell und pustete mir sogar in ihrer Verwirrtheit ins Gesicht, begleitet von lautem Geschrei und noch lauterem Lachen - eh, ich bin ganz cool geblieben! Frauchen hatte schon Angst, dass Tamara zu grob werden könnte, aber ich kenne das ja schon seit meiner  Welpenzeit ....und kann das gut aushalten - für meine Tamara!! Zur Belohnung durfte mir  dann Tamara ein halbes Milchbrötchen geben - mmmmhhhh, so lecker!!


März 2020: - Kurz nach dem Mittagessen- hupps!! Tamara stürzt, Frauchen steht grad zufällig nebendran und kann sie auffangen und ganz langsam auf den Boden gleiten lassen. Ich liege 20 cm hinter ihr und muss auch unbedingt liegenbleiben, da meine Tamara noch krampft und wild mit den Händen umherfuchtelt. Sie lautiert und speichelt....ist sekundenlang gar nicht bei sich (eine kleine Ohnmacht) und kann mich in dem Moment auch nicht wahrnehmen - ich warte ab! - Tamara setzt sich langsam wieder auf, wurschtelt noch an ihrem Pullover herum und ihre Blicke suchen etwas!...mich!!! Ganz behutsam rutsche ich an ihre Seite und lege meinen Kopf in ihren Schoß ...jetzt kann sie mich gut streicheln, drücken und schmusen - ein tolles Gefühl, für uns beide!!

Frauchen gibt Tamara Bedarfsmedikation (die soll die Anfälle unterbrechen), dann geht`s ab aufs Sofa...ich werde ihr nicht mehr von der Seite weichen!


November 2019: - Samstagmorgen ca. 8.00 Uhr: meine Tamara liegt noch im Bett, schläft tief und fest. Plötzlich schluchzt und weint sie - immer noch im Schlaf - vielleicht ein Albtraum? Das habe ich natürlich umgehend bemerkt und bin sofort bei ihr. Ich schlecke und stupse sie zärtlich am Nacken ,am Hals und am Ohr Sie wird nicht wach, weint aber weiter....kurz darauf hat sie mehrere tonische Anfälle - immer noch im Schlaf. Ich versuche es erneut und schlabber meiner Tamara das Ohr ab....endlich.....sie wird wach. Frauchen kommt dazu und kann helfen....den restlichen Vormittag bin ich nicht mehr von ihrer Seite gewichen, doch - ganz kurz - zum Frühstück!

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